In den letzten Jahren haben digitale Währungen wie Bitcoin einen enormen Aufschwung erlebt. Immer mehr Menschen investieren in diese Kryptowährungen und nutzen sie für Transaktionen. Doch was genau steckt hinter Bitcoin und Co.?
Was sind digitale Währungen?
Digitale Währungen wie Bitcoin basieren auf der Blockchain-Technologie. Das bedeutet, dass die Währung dezentral organisiert ist. Es gibt keine zentrale Kontrollinstanz wie eine Bank, die Transaktionen validiert und kontrolliert.
Stattdessen bilden alle Teilnehmer des Systems zusammen ein Peer-to-Peer-Netzwerk. Jeder kann grundsätzlich am Netzwerk teilnehmen. Um eine Transaktion durchzuführen, wird diese kryptografisch signiert und an alle Teilnehmer weitergeleitet.
Diese Konsensmechanismus stellt sicher, dass eine Transaktion gültig ist und nur einmal ausgegeben werden kann (Double Spending wird verhindert). Die Teilnehmer führen komplexe kryptografische Berechnungen durch (Mining), um Transaktionen zu validieren und in einen Datenblock (Block) zusammenzufassen.
Jeder neue Block wird kryptografisch mit dem vorherigen Block verknüpft (Distributed Ledger). Plattformen wie Immediate Edge ermöglichen es Nutzern, Kryptowährungen wie Bitcoin einfach zu kaufen, zu verkaufen und zu verwalten.
Wie funktioniert die Blockchain?
Die Blockchain ist das Herzstück der Bitcoin-Technologie. Hier eine vereinfachte Erklärung, wie sie funktioniert:
- Transaktionen werden als Datenpaket an das Netzwerk gesendet
- Teilnehmer des Netzwerks (Miner) sammeln Transaktionen und validieren sie
- Validierte Transaktionen werden zu einem Block zusammengefasst
- Miner lösen einen kryptografischen Algorithmus, um den Block an die Blockchain anzuhängen (Proof of Work)
- Jeder neue Block enthält einen Hash (Fingerprint) des vorherigen Blocks
- So entsteht eine Kette von Blocks (daher “Blockchain”), die alle Transaktionen enthält
Durch diesen dezentralen Mechanismus gibt es keine zentrale Kontrollinstanz. Die Integrität der Blockchain wird durch die vielen Teilnehmer gesichert.
Wer steckt hinter Bitcoin?
Eine der faszinierendsten Fragen rund um Bitcoin ist, wer eigentlich der geheimnisvolle Erfinder Satoshi Nakamoto ist. Im Oktober 2008 veröffentlichte diese Person (oder Gruppe) das Bitcoin-Whitepaper.
Darin wird das Konzept für eine digitale Währung auf Basis der Blockchain-Technologie erläutert. Kurz darauf wurde die erste Bitcoin-Software veröffentlicht und der Genesis Block erstellt. Dieser “Beginn” der Blockchain enthielt die ersten 50 Bitcoins.
Bis heute weiß niemand, wer hinter Satoshi Nakamoto steckt. Die Person kommunizierte nie persönlich, sondern nur über Foren und E-Mail. Anfangs betreute Nakamoto noch aktiv die Weiterentwicklung von Bitcoin, zog sich aber 2011 zurück.
Der Erfinder (oder die Erfindergruppe) ist bis heute anonym geblieben. Dies verstärkt den mystischen Charakter von Bitcoin als dezentrale Währung, die niemandem gehört.
Wie erwirbt man Bitcoin?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um an Bitcoins zu gelangen:
- Mining: Als Teilnehmer am Netzwerk kann man selbst Bitcoins erzeugen, indem man**Blocks validiert. Allerdings ist das inzwischen sehr schwierig geworden und erfordert teure spezialisierte Hardware (ASIC Miner).
- Krypto-Börsen: Der einfachste Weg ist, sich bei einer Kryptowährungs-Börseanzumelden. Dort kann man beispielsweise Euro gegen Bitcoin tauschen. Beliebte Handelsplätze sind Coinbase, Kraken oder Binance.
- Zahlung akzeptieren: Wer Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptiert, kann diese als Einnahmequelle nutzen. Einige Online-Shops bieten Bitcoin als Zahlungsoption an.
- Geschenkt bekommen: Bitcoin lässt sich auch verschenken. Über Plattformen wie Coinbase kann man Bitcoins an andere User senden.
- Airdrop: Bei einem Airdrop verteilt ein Krypto-Projekt kostenlose Coins, um Aufmerksamkeit zu erzeugen.
- Bitcoin Banken: Es existieren bereits Krypto-Banken, bei denen man Bitcoin wie auf einem Bankkonto einzahlen und verwalten kann.
Wie sicher sind Bitcoin und Co.?
Die Sicherheit von Bitcoin beruht auf kryptografischen Verfahren. Dennoch kommt es immer wieder zu Angriffen:
- 51%-Attacke: Wenn eine Gruppe über 51% der Netzwerk-Rechenleistung kontrolliert, kann sie die Blockchain manipulieren. Bisher unwahrscheinlich.
- Sybil Attacke: Ein Angreifer generiert viele Identitäten und versucht so, den Konsens zu beeinflussen.
- Ransomware: Kriminelle verschlüsseln Daten und verlangen Lösegeld in Bitcoin.
- Diebstahl: Börsen und Wallets wurden schon gehackt, um Bitcoin zu stehlen. Auch Anwender können durch Sicherheitslücken bestohlen werden.
Allerdings weist die Bitcoin-Blockchain selbst noch nie eine erfolgreiche Attacke auf. Krypto-Wallets sollten durch Backup gesichert werden. Zudem gibt es Methoden, um Transaktionen noch anonymer zu machen.
Insgesamt sind gut gesicherte Bitcoins praktisch unmöglich zu fälschen oder zurückzuverfolgen. Für kriminelle Aktivitäten sind sie aber nur bedingt geeignet, da alle Transaktionen öffentlich einsehbar sind.
Wie volatil ist der Bitcoin Kurs?
Bitcoin ist als digitale Währung anfällig für Spekulation und Volatilität. Der Kurs unterliegt teils heftigen Schwankungen. Gründe dafür sind:
- Hohe Medienaufmerksamkeit führt zu Hypes (FOMO)
- Starke Kursmanipulation ist möglich, da der Markt noch recht klein ist
- Regulatorische Unsicherheit beeinflusst den Kurs
- Es gibt keine fundierten Bewertungsmodelle für den “fairen” Kurs
2017 stieg der Bitcoin-Kurs von unter 1.000 $ auf fast 20.000 $ – um dann wieder dramatisch abzustürzen. Auch heute kommt es oft zu plötzlichen Kurssprüngen.
Viele Anleger betrachten Bitcoin als hochspekulative Anlageklasse mit Chancen auf hohe Gewinne, aber auch Verlustrisiken. Langfristig gesehen verzeichnet Bitcoin aber einen deutlichen Aufwärtstrend.
Wie kann man mit Bitcoin bezahlen?
Obwohl Bitcoin als Währung konzipiert ist, ist die Akzeptanz noch begrenzt. Einige Möglichkeiten, mit Bitcoin zu bezahlen:
- Online-Shops: Einige Händler akzeptieren direkt Bitcoin als Zahlungsmittel. Beliebt ist auch die Einbindung von Payment-Dienstleistern wie BitPay.
- Krypto-Debitkarten: Mit diesen kann man seine Bitcoin-Bestände wie eine normale Währung ausgeben.
- Mobile Payment: Apps wie BitRefill ermöglichen das Aufladen von Krypto-Guthaben für iTunes, Amazon und andere.
- Bitcoin Automaten: An diesen Automaten kann man Bargeld gegen Bitcoin tauschen oder auch umgekehrt Bitcoin in Cashout wandeln.
- Persönliche Transaktionen: Tools wie Bitcoin-QR-Codes ermöglichen das einfache Senden von Bitcoin zwischen Personen.
Insgesamt gewinnt Bitcoin langsam als Zahlungsmittel an Akzeptanz. Größere Hürden sind noch die Volatilität und gewisse Unsicherheiten bei der technischen Integration.
Wie wird Bitcoin reguliert?
Ein zentrales Thema ist die Regulierung von Bitcoin und anderen Kryptowährungen. Je nach Land gibt es unterschiedliche Regeln. Mögliche Ansätze sind:
- Verbote: Manche Länder wie China oder die Türkei verbieten Transaktionen mit Bitcoin oder schränken sie ein. Die Regulierung ist dort sehr restriktiv.
- Laissez-faire: In anderen Ländern wie der Schweiz ist Bitcoin weitgehend unreguliert. Diese Strategie hat bisher funktioniert.
- Regulierung: Die EU und die USA sehen Bitcoin als Vermögenswert an und schaffen regulatorische Rahmenbedingungen z.B. für Besteuerung und Geldwäscheprävention.
Für Bitcoin ist entscheidend, dass Regulierungen das Wesen als dezentrale Währung nicht grundlegend verändern oder einschränken. Manche Experten warnen davor, dass eine zu starke Kontrolle durch staatliche Akteure die Bitcoin-Philosophie untergraben könnte.
Langfristig scheint sich eine moderate Regulierung als sinnvoller Weg durchzusetzen, die Risiken mindert aber die Vorteile von Bitcoin weitgehend erhält. So betonen auch große Institutionen wie die EU oder die USA, dass sie Bitcoin und Blockchain-Technologie grundsätzlich positiv gegenüberstehen.
Bitcoin als alternative Anlageklasse?
Viele Anleger und institutionelle Investoren fragen sich, ob sie Bitcoin als Teil ihres Portfolios aufnehmen sollen. Die wichtigsten Überlegungen:
Risiko: Bitcoin ist sehr volatil und riskant. Ein Totalverlust ist möglich. Nur Geld investieren, dessen Verlust man verkraften kann.
Diversifikation: Die Korrelation zu anderen Anlagen ist vergleichsweise gering. Bitcoin bietet einen Diversifikationseffekt.
Renditechancen: Bisher waren Renditen von über 100% p.a. möglich. Aber die Volatilität ist enorm und die Zukunft ungewiss.
Anlagehorizont: Kurzfristig ist die Volatilität kaum abschätzbar. Bitcoin eignet sich eher als langfristige, strategische Investition.
Portfoliogewichtung: Experten raten oft zu einer Gewichtung von 1-5%. Bitcoin als Beimischung, nicht als Schwerpunkt.
|Vor- und Nachteile als Anlageklasse| |-|-| |+ Geringer regulatorischer Eingriff| |+ Transparente Geldmenge| |- Stark spekulative Preisbildung| |- Noch geringe Marktkapitalisierung|
Insgesamt kann eine kleine Beimischung von Bitcoin für ein breit diversifiziertes Portfolio sinnvoll sein. Privatanleger sollten aber unbedingt die hohen Risiken berücksichtigen.
Sind andere Kryptowährungen interessant?
Neben Bitcoin haben sich noch zahlreiche andere Kryptowährungen etabliert, man spricht von Altcoins. Die bekanntesten sind:
- Ethereum: Programmierbare Blockchain, die auch für Smart Contracts und NFTs verwendet wird.
- Cardano: Wird viel in akademischen Kreisen entwickelt und soll skalierbarer und nachhaltiger als Bitcoin sein.
- Litecoin: Ähnelt Bitcoin, ist aber auf Geschwindigkeit ausgerichtet, mit schnelleren Transaktionen.
- Ripple: XRP ist auf schnelle, kostengünstige Transaktionen spezialisiert und richtet sich besonders an Finanzdienstleister.
Manche Altcoins haben spezialisierte Funktionen oder technologische Verbesserungen wie Proof of Stake. Die Marktkapitalisierung ist aber meist (deutlich) kleiner als die von Bitcoin. Auch besteht bei vielen ein höheres Betrugsrisiko.
Krypto, Web3 und die Zukunft des Internets
Für manche erfüllt Bitcoin und die Blockchain-Technologie eine philosophische Vision: Die Schaffung eines dezentralen Internets (“Web3”).
Bisher ist unsere Online-Welt zentralisiert und wird von Großkonzernen beherrscht. Das Web3 soll diese Macht distributed ledger auf die Nutzer übertragen.
Krypto spielt eine Schlüsselrolle als enablerde Technologie. Mittels Kryptowährungen und Smart Contracts sollen etwa Transaktionen, Identitäten und Rechte dezentral gesichert werden. Statt individueller Apps entstehen so komplett dezentrale Protokolle.
Ob diese Vision des Web3 Wirklichkeit wird, ist umstritten. Doch auch wenn es Jahre oder Jahrzehnte dauert, könnte die zugrundeliegende Krypto-Innovation das Internet und unsere Online-Welt langfristig prägen.
Fazit
Bitcoin hat als erste digitale Peer-to-Peer-Währung eine vollkommen neue Ära eingeläutet. Auf Basis der Blockchain-Technologie entstand eine Krypto-Welt mit vielen spannenden Anwendungsmöglichkeiten.
Trotz der hohen Volatilität entwickelt sich Bitcoin mehr und mehr zu einer etablierten Anlageklasse mit einem Milliarden-Dollar-Markt. Auch als revolutionäres Finanzsystem der Zukunft oder Mittel zur Schaffung eines dezentralen Internets sehen viele Bitcoin als bahnbrechend.
Krypto-Währungen sind sicher spannend und vielversprechend, bergen aber auch Risiken. Gerade unerfahrene Anleger sollten immer eine gesunde Skepsis wahren. Doch zweifellos sind diese dezentralen digitalen Währungen weiter auf dem Vormarsch. Die Zukunft wird zeigen, wohin die Reise geht.